Die Ansteckung von Masern erfolgt durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen etc.). Nach ca. 8-10 Tagen kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Schnupfen und Husten, Fieber bis 41 Grad und zu einer Bindehautentzündung.
Im Rachen sieht man eine Rötung und sogenannte Koplik-Flecken in den Wangentaschen (weiße Flecken der Wangenschleimhaut auf Höhe der Backenzähne).
Nach 3-5 Tagen fällt das Fieber für 1-2 Tage ab, um dann nach weiteren 2 Wochen wieder anzusteigen. Es kommt nun zum Hautausschlag hinter den Ohren und im Gesicht, der sich im Verlauf von einer Woche zu den Füßen ausbreitet, bis er dann abklingt. Lymphknotenschwellung und Abschuppung der Haut ist ebenfalls möglich. Nach ungefähr 4-7 Tagen klingen Fieber und Ausschlag wieder ab. Bereits 5 Tage vor Auftreten des Hautausschlages sind erkrankte ansteckend.
Masern und die Komplikationen
Das Virus schwächt die Immunabwehr und hat eine Ansteckungsfähigkeit von 95%. Besonders bei Erwachsenen und Kindern unter 2 Jahren verläuft die Krankheit sehr schwer. Denn das Risiko eine Folgeerkrankung nach Masern zu erleiden ist bei diesen beiden Gruppen am größten.
Zu schwereren Folgeerkrankungen zählen Pneumonie (Lungenentzündung) Otitis media (Mittelohrentzündung) und Panenzephalitis (Entzündung, die das Gehirn zerstört), wobei die letztere äußerst selten auftritt. Laut Robert Koch Institut gibt es in Industrieländern eine Sterblichkeit von 0,05% bis 0,1% bei Masern.
Masern bei Kindern und Erwachsenen
Man geht davon aus, dass Babys bis zum 8. Lebensmonat durch die Antikörper der Mutter ausreichend geschützt sind (Nestschutz). Vorausgesetzt, dass die Mutter selbst die Krankheiten durchgemacht hat, denn sonst fehlen die Antikörper für diesen Nestschutz. Kleinkinder haben diesen Nestschutz nicht mehr.
Durch die Durchimpfung der Bevölkerung gibt es kaum noch Kontakt mit dem Virus, was dazu führt, dass keine stille Feiung mehr stattfindet (durch den Kontakt des Immunsystems mit dem Erreger, wird dieses trainiert). Das Immunsystem vergisst sozusagen, wie der Erreger aussieht, gegen den es vorgehen soll. Das hat zur Folge, dass eine durchstandene Erkrankung nicht mehr unbedingt eine lebenslängliche Immunität bedeutet und eine erneute Ansteckung mit dem Masernvirus möglich ist. Das bedeutet, dass auch Erwachsene wieder stärker gefährdet sind an Masern zu erkranken, da ihr Immunsystem diese stille Feiung nicht mehr durchmacht.
Die Masernimpfung
Masern wird als Kombinationsimpfung mit Mumps und Röteln verabreicht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass zwischen fünf und zehn Prozent der Geimpften durch die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln nicht immun werden. Nach zwei Impfungen sinkt dieser Anteil, so dass die Impfeffektivität auf bis zu 99% steigt. Da jeder zweite Erkrankte ein Erwachsener ist, wird empfohlen, dass alle ab 1970 geborenen mit unklarem Impfstatus die Masernimpfung auffrischen lassen, um so die Masernausbrüche einzudämmen. Das gleiche gilt für alle über 18 jährigen, die in der Kindheit nur eine Masernimpfung erhalten haben. Ob eine Immunität vorliegt, erkennt man anhand der Antikörper im Blutbild.